Die Zolliker 3.-Liga-Equipe gewinnt dank einer konzentrierten Leistung und viel Willen 1:0 gegen die Nachbarn von ennet der Stadtzürcher Grenze und verkürzt den Rückstand auf die Tabellenspitze. Das lässt für die Rückrunde hoffen.

Von Dennis Bühler (Text und Bilder)

Erst dunkle Wolken über dem Riet…
Erst dunkle Wolken über dem Riet…

Fünf Zähler: Mit einem Rückstand in dieser Höhe geht die 1. Mannschaft des SCZ nun in die Winterpause. Nach dem völlig missglückten Saisonbeginn mit gerade mal vier Punkten aus den ersten vier Partien (bei elf Gegentoren) startete sie eine Aufholjagd und ergatterte in den darauffolgenden sieben Spielen 17 Zähler – vor allem dank einer stark verbesserten Defensive: Nur noch vier Gegentreffer liess die jeweils von Stammgoalie Guy Rämi oder dessen Stellvertreter Benjamin Niederhauser dirigierte Abwehr zu.

Anspannung auf der SCZ-Bank in den Schlussminuten
Anspannung auf der SCZ-Bank in den Schlussminuten

Auf die Defensive war auch gestern gegen den FC Seefeld Verlass: Während 90 Minuten musste Rämi keine einzige echte Torchance zunichte machen. Gegen den favorisierten Gegner – immerhin war Seefeld als Tabellenführer und mit dem Selbstvertrauen eines soeben erzielten 3:0-Siegs gegen den ärgsten Verfolger Männedorf angereist – zeigten die Zolliker eine konzentrierte, disziplinierte Leistung. Nie verloren sie die Geduld, auch wenn Torchancen auch auf ihrer Seiter lange Zeit Mangelware blieben. Einzig drei Mal hatten sie den Stadtzürcher Goalie Stefano Barroso in der ersten Halbzeit zu einer Reaktion zwingen können: Bei den Kopfbällen von Andrea Schärer und Jure Mioc hatte er souverän reagiert, bei Schärers Schuss ins Aussennetz nicht eingreifen müssen.

Jubel nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Seefeld
Jubel nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Seefeld

Kämpferisch und solidarisch

Auch in der zweiten Hälfte blieben die Seefelder, die sich mit einem 0:0 offensichtlich sehr gerne zufrieden gegeben hätten, weit in die eigene Hälfte zurückgezogen und überliessen dem Gastgeber viel Raum und Ballbesitz. Die destruktive Spielweise rächte sich: Nach einer guten Stunde vertändelte Barroso an der eigenen Strafraumgrenze den Ball. Sein Versuch, ihn in höchster Not wegzuschlagen, missglückte, vom Zolliker Stürmer Joel Fuchs prallte er ins Tor.

Der SCZ verwaltete die Führung in der letzten halben Stunde souverän. Vorab kämpferisch war seine Leistung exzellent – solidarisch setzten sich sämtliche Spieler mit aller Kraft für den Erfolg ein. Letzteres galt auch für die spät eingewechselten Akteure Kevin Spalinger, Renato Lionzo und Yves Rämi, die sich mit ihrer Rolle als Reservisten eigentlich nicht zufrieden geben können. Die Tatsache, dass gestern je drei Spieler der 1. Mannschaft im „Zwei“ und im „Drei“ aushelfen konnten, verdeutlicht, dass SCZ-Trainer Christian Stengele in den letzten Wochen aus den Vollen schöpfen konnte, was zu einem harten, aber gesunden Konkurrenzkampf führte – auch das ein Erfolgsrezept.

Bereits ist der Blick auf die Rückrunde gerichtet – und auf die Nachwuchsförderung für die Saison 2031/32
Bereits ist der Blick auf die Rückrunde gerichtet – und auf die Nachwuchsförderung für die Saison 2031/32

Konzentriertes Schaffen nötig

Jemanden aus dem gegen Seefeld starken Kollektiv hervorzuheben fällt schwer, besonders zu überzeugen aber wussten der unermüdlich rackernde Captain Matteo Felder, der zunehmend zum Aggressivleader reifende Aussenverteidiger Severin Oechslin und – nicht nur wegen seines Tors – Stürmer Joel Fuchs, der an vorderster Front dafür sorgte, dass der spielstarke Seefelder Abwehrchef frühzeitig im Spielaufbau gestört wurde.

…und so erscheint zum Spielende das Riet plötzlich im hellen Glanz!
…und so erscheint zum Spielende das Riet plötzlich im hellen Glanz!

Fünf Zähler: Der geschrumpfte Rückstand auf den Tabellenführer lässt den nun auf Rang 3 klassierten Zollikern für die Rückrunde alle Chancen offen. Zumal sich gestern zeigte, dass Leader Seefeld keineswegs übermächtig, sondern an guten Zolliker Tagen nicht nur schlagbar, sondern gar zu dominieren ist. Am 18. Juni 2017 tritt der SCZ auf der Seefelder Lengg zum Rückspiel an. Sollte es den Zollikern gelingen, den Rückstand bis dann auf maximal drei Punkte zu verkleinern, ist in dieser letzten Meisterschaftsrunde möglich, was nach vier Spielen keiner für möglich gehalten hätte: der Aufstieg in die 2. Liga. Bloss: Dafür braucht es nicht nur eine über 90 Minuten überzeugende Leistung wie gestern Sonntag, sondern konzentriertes Schaffen während der nächsten viereinhalb Monate. Damit das Team beim Rückrundenstart besser gerüstet ist als im vergangenen August beim Saisonbeginn.

Telegramm

SC Zollikon – FC Seefeld 1:0 (0:0).

Riet, 100 Zuschauer.

Tor: 63. Fuchs 1:0.

SCZ: G. Rämi; Oechslin, Mioc, De Nard, Martin; Dugandzic; Camichel (87. Lionzo), Felder, Oettli (89. Y. Rämi), Schärer; Fuchs (83. Spalinger).

Bemerkungen: Gelbe Karten für Oechslin (55., Foul) und Schärer (74., Foul). Beim SCZ nicht eingesetzt: Bühlmann, T. Hermida, Saluz. SCZ ohne Montezin, Niederhauser und Schmid (alle in der 2. Mannschaft eingesetzt) sowie Girod, Gubler und Winkler (3. Mannschaft).

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