In einer von Taktik geprägten Partie zwischen dem Verfolger Zollikon und dem Ranglistenersten aus Brüttisellen fallen keine Tore. Der Sportclub wird damit von Unterstrass von Rang 2 verdrängt.

Von Dennis Bühler

Keine einzige nennenswerte Torchance: Die erste Halbzeit des Spitzenkampfs zwischen dem Zweitplatzierten Zollikon und Tabellenführer Brüttisellen/Dietlikon gestern Sonntag war höchstens für Zuschauer attraktiv, die sich für Taktik interessieren und an kompakt stehenden Abwehrreihen erfreuen können. Die meisten der zahlreich angereisten Zuschauer aber dürften sich ebenso gelangweilt haben wie die beiden auf dem Platz engagierten, aber kaum ins Spiel einbezogenen Torhüter.

Aus Zolliker Sicht erfreulich war die Tatsache, dass das arg ersatzgeschwächte Team (auf der Ersatzbank nahmen wegen akuter Personalnot bloss drei Spieler Platz, darunter Trainer Christian Stengele) gut mit Brüttisellen mithalten konnte – viel besser jedenfalls als noch im Herbst, als man auswärts sang- und klanglos 0:3 unterlegen war. Stengele hatte seine Mannschaft nun ideal auf den Gegner eingestellt, weshalb man keinen der gesperrten oder verletzt ausgefallenen Stammspieler Girod, Dugandzic, Felder, Hermida und Winkler wirklich zu vermissen brauchte.

Zwei gelb-rote Karten

Nach der Halbzeitpause vermochte sich Brüttisellen Vorteile zu erspielen. Nach einer Freistossflanke von der linken Seite kam der Tabellenführer zu einer ersten Kopfballchance, der Stürmer verfehlte das Tor jedoch knapp. In der 52. Minute wurde der Zolliker Mittelfeldspieler Federico Bühlmann mit der zweiten – streng gepfiffenen – gelben Karte des Feldes verwiesen. Der FC Brüttisellen/Dietlikon konnte von der Überzahl jedoch keinen Profit erzielen, zumal zehn Minuten später auch er dezimiert wurde. Auch auf diesen Platzverweis hätte der Schiedsrichter in einer stets fair geführten Partie eigentlich getrost verzichten können.

Nach 69 Minuten kam der SCZ zu seiner besten (und bis dahin einzigen) Gelegenheit. Stürmer Kevin Spalinger hatte zu Andrea Schärer durchgesteckt, der aus kurzer Distanz am gut reagierenden Gästegoalie scheiterte. Kurz vor Anbruch der Nachspielzeit wurde dieser erneut von Schärer mit einem Schuss aus rund 20 Metern zu einer sehenswerten Parade gezwungen.

Letztes Ziel: wieder auf Rang 2

Mit dem torlosen Unentschieden schienen sich beide Mannschaften arrangieren zu können, weshalb keine allzu grosse Risiken einging. Die Zolliker waren zufrieden, weil sie trotz ungewohnter Formation kaum je in Gefahr gerieten, gegen den höher eingestuften Gegner zu verlieren. Und Brüttisellen/Dietlikon hielt seine Gegner im Aufstiegsrennen mit dem Punktgewinn auf Distanz. Sieben Zähler Vorsprung auf das nun zweitplatzierte Unterstrass weist der Tabellenführer drei Runden vor Saisonende nun auf – der Aufstieg in die 2. Liga dürfte nun lediglich noch eine Formsache darstellen.

Letztes Ziel der Zolliker, die sich schon vor zwei Wochen definitiv aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hatten, wird es nun sein, Unterstrass noch vom 2. Rang zu verdrängen. Bereits gelte es zudem, die kommende Spielzeit ideal vorzubereiten, sagte Stengele nach der Partie gegen Brüttisellen/Dietlikon. Nach kurzer Sommerpause wolle man dann erneut versuchen, die Tabellenspitze anzugreifen.

Telegramm

SC Zollikon I – FC Brüttisellen/Dietlikon I 0:0.

Riet, 180 Zuschauer.

SCZ: G. Rämi; Martin, Oechslin, Oettli, Vanek; Fuchs, F. Bühlmann, A. Schärer, Lionzo (66. Rocha); Spalinger (75. Karpf), Gubler.

Bemerkungen: 52. Gelb-rote Karte für Bühlmann (Foul). 63. Gelb-rote Karte für einen Spieler Brüttisellens. Beim SCZ nicht eingesetzt: Spielertrainer Stengele. SCZ ohne Girod (gesperrt), Azarnait, Camichel, Niederhauser (alle abwesend) C. Bühlmann, Dugandzic, Felder, Hermida, Hugentobler, Y. Rämi, M. Schärer, Staubli, Winkler (alle verletzt).