In der vorangegangenen Saison 2014/2015 hatten wir das Team der B-Juniorinnen der Gruppierung Küsnacht/Zollikon sehr gut aufbauen können – sowohl spielerisch als auch anzahlmässig. Wir verfügten über ein stattliches Kader von 19 Spielerinnen, eigentlich ein Traum für jeden Trainer. Doch es sollte anders kommen! Leider musste Stephan Lang aus gesundheitlichen Gründen als Trainer aufhören. Die lädierten Knie machen nicht mehr mit.
Trotzdem stiegen wir im vergangenen Sommer voller Tatendrang und Zuversicht in die neue Saison 2015/16. Wie üblich war die Vorbereitungszeit gleich Null. Nach einem einzigen Training folgte das 1.-Runden-Cupspiel. In einer unglaublichen Zitterpartie schafften wir einen hauchdünnen 1:0-Sieg gegen den FC Schwerzenbach.
Drei Wochen später folgte das Spiel der 2. Runde gegen den FC Stäfa, der – im Unterschied zu uns – in der Meisterschaft 11er-Fussball spielt. Und das merkte man auch. Wir wurden in der Anfangsphase ziemlich «auseinandergenommen», konnten aber trotzdem lange dagegen halten. Schliesslich zeigte sich die Stärke des FC Stäfa und wir verloren 1:5. Immerhin gelang uns in der zweiten Halbzeit ein «Ehrentreffer».
Zwei Klatschen gegen Wetzikon – und auch sonst durchzogene Leistungen
Die zurückliegende Vorrunde wurde als «kleine Meisterschaft» mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Unser Start war miserabel. Gegen den wirklich schwachen FC Uster hatten wir zwar jede Menge Chancen, verloren aber schliesslich 0:1. Bei grosser Hitze trafen wir sodann auf das starke Team Herrliberg-Meilen. Wir waren immer einen Schritt langsamer und konnten keinerlei zwingende Chancen herausarbeiten. Wir verloren noch gnädig 0:3.
Das dritte Spiel konnten wir gegen den FC Rüti, den wir bereits aus der Saison zuvor kannten, sicher mit 3:1 gewinnen. Dann kann der Hammerschlag: eine 1:8-Klatsche gegen den FC Wetzikon, dem wir in allen Belangen unterlegen waren. Im letzten Spiel der «Hinrunde» trafen wir auf den uns bereits vom Cup-Spiel bekannten FC Schwerzenbach. In der Meisterschaft konnten wir uns noch steigern und gewannen sicher 3:1.
Dann folgten die Spiele der «Rückrunde». Beim FC Uster gaben wir uns wieder eine unverständliche Blösse. Nun verloren wir sogar 0:2. Beim FC Rüti hatten wir nach kurzer Zeit bereits zwei verletzungsbedingte Ausfälle zu verzeichnen und schafften am Schluss noch ein knappes 1:1-Unentschieden. Beim Team Herrliberg-Meilen folgte leider keine Steigerung: Wir mussten erneut ein 0:3 hinnehmen. In Wetzikon folgte kurz darauf Klatsche Nummer 2 – chancenlos verloren wir 3:8. Ein kleiner Lichtblick folgte zum Schluss: Gegen den FC Schwerzenbach gelang uns ein sicherer 3:0-Sieg. Dank des etwas besseren Torverhältnisses konnten wir uns in dieser Vorrunde auf dem dritten Tabellenrang platzieren. Ein sehr schmeichelhaftes Resultat.
Grund für die Stagnation: miserable Trainingspräsenz
Wir konnten uns in dieser kleinen Meisterschaft leider nicht steigern. Ebenso haben die spielerischen und technischen Fähigkeiten nicht zugenommen. Das ist besonders bitter. Doch was will man erwarten, wenn rund ein Drittel der Trainings wegen mangelnder Beteiligung abgesagt werden muss? Wenn bei einem weiteren Drittel der Trainingseinheiten von 19 Spielerinnen weniger als 10 Spielerinnen anwesend sind und an den übrigen Trainings gerade mal 10 bis 12 Spielerinnen teilnehmen? Bei einem Spiel mussten wir sogar zittern, ob wir 9 Spielerinnen würden aufbieten können. Letztlich waren dann 10 von 19 Spielerinnen anwesend.
Das ist schlicht und einfach zu wenig. So können keine Fortschritte erzielt werden. Fussball ist ein Teamsport, bei dem man nur im Team weiter kommen kann.
Peter Christen