Nach neun Jahren ist Andreas „Tresi“ Roca am vergangenen Montag als Präsident des Sportclubs Zollikon zurückgetreten. Neu steht dem Verein der bisherige Vizepräsident Fernando „Ferry“ Hermida vor.
Von Dennis Bühler
Manch einer mag wohl gedacht haben, Tresi Roca bleibe auf immer und ewig SCZ-Präsident. Jedenfalls war die Überraschung bei vielen der rund 50 anwesenden Mitgliedern gross, als Roca am vergangenen Montagabend an der 55. Generalversammlung des Vereins seinen Rücktritt verkündete. Neun Jahre hatte er dem SCZ vorgestanden und ihn nach einer turbulenten Phase in ruhigere Gewässer geführt. In seiner Amtszeit konnte die 1. Mannschaft – das Aushängeschild des Vereins – zudem den lang ersehnten Aufstieg in die 3. Liga feiern und sich in der höheren Spielklasse auf Anhieb etablieren und wiederholt im vorderen Tabellendrittel klassieren. „Der SCZ ist während meiner Amtszeit gewachsen“, sagt Roca. „Trotzdem aber sind sich die einzelnen Vereinsmitglieder näher gekommen.“ Besonders freue ihn, dass die Spieler der erfolgreichen 1. Mannschaft nach wie vor ein sehr aktives Klubleben pflegten.
Roca tritt allerdings nicht ab, sondern nur ein Glied zurück: Er bleibt dem Vorstand als einfaches Mitglied erhalten und gedenkt in Zukunft vermehrt dort einzuspringen, wo es „brennt“. Momentan sei das für ihn die Juniorenabteilung sowie die Betreuung der bestehenden SCZ-Sponsoren, sagt Roca. Einen Antrag von Ehrenmitglied Rolf Bernasconi, Roca sei ebenfalls in die Gilde der Ehrenmitglieder aufzunehmen, liess der abtretende Präsident denn auch nicht zu. „Wir können frühestens darüber diskutieren, wenn ich dereinst ganz aus dem Vorstand zurücktreten werde“, so Roca bescheiden.
„Junioren sind unser Herz“
Einstimmig wurde der bisherige Vizepräsident Ferry Hermida zum Nachfolger Rocas gewählt. Grundsätzlich wolle er den bisherigen Kurs beibehalten, sagt der 37-Jährige. Verbesserungswürdig indes seien die Vereinsstrukturen. „Der SCZ braucht ein verbindliches Leitbild für Junioren und Aktive: Es soll im ganzen Verein eine rote Linie spürbar sein, was Trainingsformen, Spieltaktik und Spielsystem angeht“, so Hermida. „Die Junioren sind unser Herz und sollen später eine gute erste Mannschaft versorgen, weshalb die Arbeit im technischen und im taktischen Bereich stetig verbessert werden muss.“ Der Spanier hofft, bald noch jüngere Zolliker Kinder in den Klub aufnehmen zu können: Hierfür soll ab der nächsten oder übernächsten Saison ein G-Juniorenteam gebildet werden, also eine Mannschaft für Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren.
Wie zentral die Nachwuchsabteilung innerhalb des SCZ ist, verdeutlicht der Umstand, dass Juniorenobmann Albert Gubler in Zukunft auch als Vizepräsident dient. Dem Vorstand gehören neben Hermida, Gubler und Roca fünf weitere Personen an: Dennis Bühler (Öffentlichkeitsarbeit), Graziano Cocchiarella (Finanzen), Swen Mäder (neugewählt, Juniorenkommission), Antonella Montanaro (Spiko), Severin Oechslin (Juniorenkommission). Roca ist überzeugt, die Vereinsführung in gute Hände gelegt zu haben. „Der SCZ ist eine Familie geworden“, blickt er zufrieden zurück. „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir dieses ‚Wir’-Gefühl noch weiter ausbauen können.“
Hier geht’s zum Protokoll 55. SCZ-GV März 2016...