1. Mannschaft im Cup weiter!

Die erste Mannschaft des SC Zollikon zieht nach einem «Penalty-Krimi» gegen Oetwil-Geroldswil in den Viertelfinal des Regio-Cups ein.

Am Gründonnerstag konnten die Spieler der ersten Mannschaft noch nicht ins verlängerte Wochenende, denn es stand die Cup-Partie gegen den FC Oetwil-Geroldswil an. Nachdem die Zolliker in der vorhergehenden Cup-Runde mit dem FC Seuzach bereits einen Zweitligisten überwinden konnten, traf man auf dem Sportplatz Riet wieder auf einen höherklassigen Gegner. Dieser übernahm zu Beginn der Partie auch das Zepter und drängte die Zolliker mit langen Ballstafetten in die eigene Hälfte zurück. Die Heimmannschaft verteidigt allerdings geschlossen und versuchte ihrerseits, mit langen Bällen vor das gegnerische Tor zu kommen – ohne Erfolg. Aber mit dem ersten schön herausgespielten Angriff kamen die Zolliker zu einer riesigen Torchance. Die Gäste liessen zuerst eine gefährliche Flanke zu und daraufhin störten sich zwei Verteidiger gegenseitig, sodass Eros Montanaro nur noch einzuschieben brauchte. Allerdings wurde der Zolliker Stürmer durch diesen Fehler ebenfalls überrascht und traf den Ball nicht richtig. Nur kurze Zeit später wurde es besonders bitter für den SCZ. Nach einer Gäste-Ecke wehrten die Zolliker den Ball nicht genügend ab und der Oetwiler Stürmer konnte den frei liegenden Ball aus kurzer Distanz ins Netz hämmern.

Da die erste Viertelstunde eher durch die Gäste gestaltet worden war, wirkte das Gegentor als grosser Dämpfer und bei einigen Zuschauern kam Sorge auf, dass damit das Spiel bereits gegen den SCZ gelaufen sein konnte. Allerdings kam fortan gar nichts mehr von den Gästen und die Zolliker konnten nun immer länger in Ballbesitz bleiben, ja gar das Spiel bestimmen. Folge daraus war, dass immer mehr Angriffe auf das Tor der Limmattaler rollten. Insbesondere auf der rechten Seite spielten sich Paco Tonet und Leon Kästli bis auf die Höhe des Strafraums und von da brachten die Flanken entweder Gefahr oder Eckbälle für die Zolliker. In der 37. Minute konnte schliesslich Montanaro seine zweite Chance nutzen und den Ausgleich für sein Team herstellen. Mit dem linken Fuss schob er eine flache Rückgabe von der linken Seite am Torwart vorbei.

Spiel flacht nach der Pause ab

Und so gingen die Zolliker im Aufwind und mit viel Selbstbewusstsein in die Pause. Nach Wiederanpfiff passierte allerdings lange nichts Spannendes. Es gab kaum gefährliche Aktionen, ehe den Zollikern wiederum eine Unentschlossenheit zum Verhängnis wurde. Ähnlich wie beim ersten Gegentreffer, konnten die Verteidiger einen Eckball nicht klären. Diesmal konnten die Gäste den Ball nicht direkt verwerten, deren Stürmer wurde allerdings von einem Zolliker gefoult und der Schiedsrichter entschied sofort auf Elfmeter. Die Zuschauer hofften natürlich auf Enrico Bassetti. Der SCZ-Goalie ist als «Penalty-Killer» bekannt, konnte aber diesmal nichts gegen den Schuss von Mukinisa ausrichten. Den Gastgebern blieben noch knapp 20 Minuten, um sich mit einem Treffer ins Penaltyschiessen zu retten. Diese letzten Minuten gestalteten sich allerdings sehr mühsam, denn die Gäste versuchten immer wieder Zeit zu schinden und das Spiel zu verlangsamen. Und so kam es nur zu wenigen Torchancen, obwohl die eingewechselten Philip Dengler, Renato Lionzo und Loris Montanaro viel Schwung in den Aufbau gebracht hatten. Kurz vor Schluss wurde dann auch noch Theo Rodde eingewechselt. Der sonst eher defensiv aufgestellte Hüne sollte im Sturmzentrum hohe Bälle und Flanken verarbeiten. Als der Schiedsrichter die Nachspielzeit bereits angekündigt hatte, fand ein langer Ball via Kopfballverlängerung (aus Sicht des Zweitligisten unverständlicherweise) den Laufweg von Miro Lang. Der junge Stürmer tauchte allein vor dem gegnerischen Torwart auf und schob nervenstark zum vielumjubelten Ausgleich ein! Nach zwei weiteren Minuten pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und bat die beiden Teams zum Elfmeterschiessen und die Zolliker setzten ihre Hoffnungen wieder auf Bassetti.

Penaltykrimi mit dem besseren Ende für den SCZ!

Der Schlagabtausch entpuppte sich als Krimi! Die ersten Elfmeter wurden von beiden Teams verwandelt. Tonet hatte allerdings Glück: Sein Schuss wurde vom gegnerischen Goalie abgewehrt. Der Schiedsrichter liess den Penalty aber wiederholen, weil der Schlussmann die Torlinie vor der Schussabgabe verlassen hatte. Tonet nutzte die zweite Chance, obwohl der Torhüter auch bei diesem Schuss wieder am Ball war. Bassetti hatte seinerseits die allermeisten Schüsse der Gegner erahnt, konnte allerdings keinen abwehren, obwohl er mehrmals mit den Fingern am Ball war. Kästli setzte den vierten Elfmeter dann an die Latte und Bassetti musste einen der beiden letzten Schüsse parieren, um sein Team im Spiel zu halten. Glücklicherweise setzten die Limmattaler den nächsten Penalty gleich selber neben das Tor und nach je fünf Elfmetern ging es in den sogenannten «Sudden Death». SCZ-Trainer Christian Stengele konnte dem ganzen Geschehen aus Nervosität kaum richtig folgen. Sein Team sollte sich allerdings keine Blösse mehr geben. Bassetti erahnte weiterhin die von den Oetwilern ausgesuchte Seite und als dann der siebte Schütze der Gäste beim Abschluss fast wegrutschte, fischte der Zolliker Goalie den entscheidenden Elfmeter aus der flachen, rechten Ecke.
Die Dämme brachen und Spieler, wie auch Zuschauer feierten den Einzug in den Viertelfinal im Regio Cup.

An der Auslosung werden neben den Zollikern vier weitere Drittligisten im Pott sein, welche sich den drei verbleibenden Zweitligisten stellen. Wer weiss, vielleicht geht das Cup-Märchen ja noch ein bisschen weiter!

Matchtelegramm: SC Zollikon 1 (3. Liga) – FC Oetwil – Geroldswil 1 (2. Liga) 2:2 (1:1) (8:7 n. Pen.)
Sportplatz Riet, ca. 100 Zuschauer.

Tore: 11. Zouaoui (0:1), 37. E. Montanaro (1:1), 68. Mukinisa (1:2 Pen.), 94. Lang (2:2).

Torschützen im Penaltyschiessen: Bärtschi, Tonet, J. Mäder, Lionzo, Lang, L. Montanaro.
Bassetti hält siebten und entscheidenden Elfmeter von Bozova.

Aufstellung SC Zollikon: Bassetti; L. Kettenbach, Bärtschi, J. Mäder, Tonet; Frick (71. Dengler), Montezin (82. Rodde), Lang; E. Montanaro (77. L. Montanaro), Rocha (65. Lionzo), Kästli.

Gelbe Karten für Montezin, E. Montanaro, L. Kettenbach und Bärtschi.