Vorrundenbericht 2024/2025
1. Mannschaft

Ein frischer Wind bei der 1. Mannschaft des SC Zollikon

First things first: Ein besonderer Dank gilt Christian Stengele und seinem Staff, die uns eine motivierte, intakte und vor allem junge Mannschaft übergeben haben. Ihre hervorragende Arbeit hat das Fundament gelegt, auf dem wir weiter aufbauen können. Stenge, dein Engagement und Einsatz für den SC Zollikon haben Massstäbe gesetzt – vielen herzlichen Dank dafür!

Ein neuer Trainer, eine bekannte Handschrift
Mit Renato Lionzo übernahm eine echte Vereinslegende das Zepter der 1. Mannschaft. Nach vielen Jahren als Eis-Spieler und unzähligen Stunden als Trainer unserer Junioren war Lionzo prädestiniert für diese Aufgabe. Ein Grossteil der aktuellen Spieler im Kader ging einst durch seine Juniorenteams – er kennt sie und sie kennen ihn. Unterstützt wird er von Lutz Streitenbürger, der bereits unter Stengele im Trainerstab war, Yves Rämi und mir.

Voller Motivation und Vorfreude starteten wir Anfang Juli 2024 in dieses neue Abenteuer. Doch schnell wurden wir mit einer Herausforderung konfrontiert, die typisch für den Amateurfussball ist – in diesem Jahr jedoch besonders gravierend ausfiel: die Sommerferien sorgten für eine stark dezimierte Trainingsbeteiligung. Zeitweise standen bei einem Kader von 29 Spielern kaum mehr als acht Nasen auf dem Platz. Das ist wohl der Preis, den man für eine so junge, aber eben auch ehrgeizige und lebenslustige Mannschaft zahlt. Viele unserer Jungs nutzten ihre Semesterferien, um die Welt zu bereisen, sich zu erholen und das Leben zu geniessen. Das gönnen wir ihnen von Herzen – dennoch war klar, dass uns diese durchwachsene Vorbereitung einiges abverlangen würde.

Ein holpriger Beginn mit wichtigen Erkenntnissen
Die schwache Vorbereitung machte sich schnell bemerkbar: ein frühes Aus im Cup in der 1. Runde und eine Auftaktniederlage in der Meisterschaft waren die ersten Rückschläge. Auffällig dabei war weniger die individuelle Klasse der Gegner, sondern vielmehr deren körperliche Überlegenheit und Fitness. Unsere Mannschaft zeigte gute Ansätze, doch die Intensität und Spritzigkeit fehlten, besonders in der Breite des Kaders.

Diese Rückschläge gehören dazu und sie waren ein wichtiger Teil der Entwicklung dieses jungen Teams. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob wir die gleiche Entwicklung genommen hätten, wenn uns die beiden Startniederlagen erspart geblieben wären. Hätten wir diese Spiele mit einem knappen Sieg über die Bühne gebracht, wären wir möglicherweise zufrieden gewesen und hätten kaum etwas an unserem Spielstil oder den Trainingsmethoden geändert. Doch gerade diese schmerzhaften Niederlagen zwangen uns, umzudenken und uns selbst in Frage zu stellen. Sie führten zu einer klaren Erkenntnis: ab sofort wollten wir keine Zufälle mehr in unserem Spiel dulden. Diese Niederlagen machten uns klar, dass wir unsere Spielphilosophie konsequent verfolgen und gleichzeitig unsere Mannschaft körperlich und läuferisch auf das nächste Level heben mussten.

Natürlich ist ein solcher Wandel ein Prozess. Nicht alle Spiele der Hinrunde liefen perfekt, doch die Fortschritte waren sichtbar – besonders in den letzten Partien. Gegen den spielstarken FC Rüti und den kämpferischen FC Hinwil zeigte die Mannschaft, wozu sie fähig ist. Fans und langjährige Beobachter des SC Zollikon kamen nach diesen Begegnungen auf uns zu und lobten die Spielfreude und Kreativität des Teams.

Offensive Kreativität als neues Markenzeichen
Diese Mannschaft macht Spass. Sie kann das Publikum begeistert und sie in ihren Bann ziehen. Defensiv war sie nicht mehr ganz so stabil wie in den Jahren zuvor, doch offensiv ist sie so durchschlagkräftig und kreativ wie lange nicht mehr. Der Blick auf die Statistik spricht für sich: 34 Tore in der Hinrunde – eine Marke, die in den letzten Jahren frühestens am Ende der gesamten Saison erreicht wurde. Diese Zahlen unterstreichen die Entwicklung und das Potenzial unserer jungen Truppe.

Platz 2 mit Perspektive
Mit dem 2. Tabellenplatz nach der Hinrunde können wir zufrieden sein. Nach der Auftaktpleite gegen den FC Uster haben wir uns stabilisiert und nur noch eine weitere Niederlage hinnehmen müssen – gegen den formstarken FC Männedorf. Die Spitzenspiele gegen Wald, Rüti und Pfäffikon endeten mit Unentschieden, was zeigt, dass wir mit den besten Teams der Liga auf Augenhöhe sind.

Der FC Wald führt aktuell mit einem Vorsprung von 4 Punkten, doch wir haben keineswegs aufgegeben. In der Rückrunde werden wir alles daransetzen, den Spitzenreiter so lange wie möglich unter Druck zu setzen. Sollte es am Ende nicht für den Aufstieg reichen, ist das kein Beinbruch. Diese Mannschaft ist jung, talentiert und hat ihre besten Jahre noch vor sich. Ihre Zeit wird kommen – und wir freuen uns darauf.

 

Tomas Hermida