Rückrundenbericht 2025
1. Mannschaft
Eine Rückrunde mit Licht und (viel) Schatten
Nach einer überzeugenden Hinrunde rangierte die 1.
Mannschaft des SC Zollikon auf dem hervorragenden 2. Platz – lediglich vier
Punkte trennte sie vom Leader FC Wald. Einige Monate später feierte Wald den
Aufstieg in die 2. Liga. Der SCZ hingegen war ins Tabellenmittelfeld abgerutscht
– mit über 20 Punkten Rückstand und einem enttäuschenden 8. Schlussrang. Wie
kam es zu diesem Einbruch? Und warum besteht dennoch sehr viel Zuversicht für
die Zukunft?
Vorbereitung mit Sand im Getriebe
Bereits in der Winterpause zeigten sich erste Risse im Fundament. Wie schon in
der Sommerpause war die Vorbereitung von Ferienabsenzen geprägt. Die Folge:
eine schwache Trainingspräsenz und ein ernüchterndes erstes Testspiel gegen den
FC Witikon, das klar verloren ging. Das gegnerische Team wirkte fitter,
spritziger und spielstärker. Zwar verbesserte sich die Trainingsbeteiligung in
den folgenden Wochen, doch das Gefühl vor dem Rückrundenstart blieb durchzogen.
Holpriger Start in die Rückrunde
Zum Auftakt setzte es eine verdiente Niederlage gegen den FC Uster ab. Wenige
Tage später konnte man sich in Wetzikon dank einer starken Startphase zumindest
einen Punkt erkämpfen – doch auch hier wurde deutlich, dass der Gegner
läuferisch auf einem anderen Niveau unterwegs war. Erst mit kontinuierlich
besseren Trainingsleistungen konnte diese Lücke nach und nach geschlossen
werden.
Verschenkte Punkte und erste Lichtblicke
Gegen den FC Herrliberg II zeigte die Mannschaft vor allem in der ersten
Halbzeit ansprechenden Offensivfussball, lag aber durch individuelle Fehler
schnell mit 0:2 im Rückstand. Der SCZ kämpfte sich zurück ins Spiel und glich
noch vor der Pause aus – mehr als ein 2:2 war aber trotz optischer
Überlegenheit nicht drin. Ein deutlich positiveres Bild zeigte sich eine Woche
später beim Auswärtsspiel in Meilen: Mit einem souveränen 4:1-Sieg überzeugte
das Team sowohl spielerisch als auch kämpferisch. Besonders erfreulich: Die
jungen Spieler Toth und Wyss feierten ihre ersten Scorerpunkte und empfahlen
sich für künftige Einsätze.
Schlüsselspiele, die das Blatt nicht wenden konnten
Es folgten zwei entscheidende Partien, die über Verbleib oder Ausstieg aus dem
Aufstiegsrennen entscheiden sollten. Zuerst empfing man den späteren Aufsteiger
FC Wald auf dem heimischen Riet. In einem intensiven und ausgeglichenen Spiel
konnte Aerni den frühen Rückstand ausgleichen. Doch kurz vor der Pause sah
Tonet nach einem Foul als letzter Mann die rote Karte. In Unterzahl hielt der
SCZ lange stark dagegen, musste jedoch 20 Minuten vor Schluss den entscheidenden
Gegentreffer nach einem Standard hinnehmen.
Eine Woche später wartete mit dem FC Pfäffikon der nächste
Aufstiegskandidat. Auch hier hielt man gut mit – bis erneut ein Platzverweis
das Spiel entschied: J. Mäder musste nach einer Notbremse in der 25. Minute vom
Platz. Der fällige Freistoss schlug direkt im Tor ein, und der SCZ verlor am
Ende klar mit 0:3. Damit war das Aufstiegsrennen endgültig vorbei. Der
darauffolgende 3:0-Erfolg gegen den FC Egg war letztlich nur noch ein schwacher
Trost.
Ein versöhnlicher Abschluss – und ein Blick nach vorne
Nach dem geplatzten Aufstiegstraum war der sportliche Druck
raus. Doch statt in Resignation zu verfallen, wählte die 1. Mannschaft des SC
Zollikon einen zukunftsorientierten Weg: Die letzten Saisonspiele wurden
genutzt, um neue taktische Konzepte zu etablieren. Der Fokus lag klar auf
Ballbesitz, Spielkontrolle und strukturellem Fortschritt – unabhängig vom
Resultat.
Auch wenn die Partien gegen Fehraltorf, Rüti und Stäfa
allesamt verloren gingen, war die Richtung klar erkennbar und die
Systemumstellung begann zu greifen. Der SCZ dominierte über weite Strecken alle
drei Begegnungen – und in neun von zehn Fällen hätte man aus dieser
Spielkontrolle heraus mindestens sieben Punkte geholt. Doch manchmal läuft es nicht
und der berühmte Wurm bleibt drin.
Starkes Finale mit Symbolkraft
Im letzten Saisonspiel auswärts beim FC Hinwil zeigte das
Team eindrucksvoll, wozu es fähig ist. Gegen eines der formstärksten
Rückrundenteams diktierte der SCZ von Beginn an das Spielgeschehen, lancierte
wiederholt gefährliche Angriffe und belohnte sich mit einem überzeugenden
4:1-Sieg. Dieser Auftritt war nicht nur ein versöhnlicher Abschluss – er war
ein deutliches Signal.
Die Leistung in Hinwil offenbarte das grosse Potenzial der
jungen Mannschaft. Das Durchschnittsalter der Startelf lag bei rund 20 Jahren –
durch die Einwechslungen wurde es sogar nochmals gesenkt. Besonders
bemerkenswert: Alle eingesetzten Spieler stammen aus der eigenen
Juniorenabteilung des SC Zollikon. Eine beeindruckende Bilanz, die eine solide
Basis für eine nachhaltige Entwicklung schafft.
Mehr als Fussball – eine Gemeinschaft wächst zusammen
Auch abseits des Spielfelds zeigte das Team, was in ihm
steckt. Beim Grümpi Zollikon engagierten sich zahlreiche Spieler der 1.
Mannschaft tatkräftig – ob beim Zeltaufbau, am Grill, beim Getränkeausschank
oder als Schiedsrichter. Dieses soziale Engagement unterstreicht, dass hier
nicht nur talentierte Fussballer, sondern auch hilfsbereite, bodenständige
Persönlichkeiten am Werk sind.
Der Teamgeist ist spürbar gewachsen – auf und neben dem
Platz. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist so gut wie lange nicht mehr.
Es entsteht eine starke Gemeinschaft, die weiter zusammenwachsen soll. Symbol
dafür ist auch das inzwischen legendäre Donnerstagsbier nach dem Training – ein
Ritual, das den Zusammenhalt fördert und die Basis für viele gemeinsame
Momente in der Zukunft legt.
Ausblick: Die Zukunft beginnt jetzt
Die vergangene Rückrunde war geprägt von Herausforderungen,
Rückschlägen – aber auch von Entwicklung, Charakter und neuen Perspektiven. Die
junge Mannschaft des SC Zollikon hat bewiesen, dass in ihr deutlich mehr
steckt, als es der Tabellenplatz vermuten lässt. Mit einem starken Fundament
aus Eigengewächsen, einem klaren spielerischen Plan und einem spürbaren
Teamgeist blickt der SCZ optimistisch auf die kommende Saison.
Der Weg zurück in die Spitzengruppe wird kein Selbstläufer –
aber mit der richtigen Mischung aus harter Arbeit, Zusammenhalt und der
Bereitschaft, dazuzulernen, ist in der nächsten Spielzeit vieles möglich. Wir
freuen uns auf die neue Saison!