SCZ dreht das Spiel und steht im Cup-Achtelfinale

Nachdem die 1. Mannschaft des SC Zollikon am Wochenende beim FC Stäfa erfolgreich war, stand am Donnerstagabend in der 3. Runde des FVRZ-Cups das Auswärtsspiel gegen den FC Russikon an. Weil 48 Stunden später das Ligaspiel gegen den Aufstiegsfavoriten FC Volketswil ansteht, wurde beim SCZ fleissig rotiert: Montezin und Kettenbach liess man zu Hause, J. Mäder,
Brassel, Kästli, Toth und Wyss nahmen auf der Bank Platz.

Der Gastgeber aus Russikon — Tabellenführer der 4. Liga — stellte sich in einem peitschenden Wind und heftigem Regen als zäher Gegner heraus und dominierte die Anfangsphase. Die Zolliker hatten Probleme im Spielaufbau und leisteten sich ungewohnte Fehler; einen davon nutzte Russikon eiskalt zur Führung in der 25. Minute. Kurz darauf, rund um die 30. Minute, musste Bärtschi angeschlagen ausgewechselt werden — für ihn kam Frick, dessen Kampfgeist der Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit neues Leben einhauchen sollte. Die letzte Viertelstunde vor der Pause verlief ausgeglichener. Russikon blieb über die Flügel gefährlich. Die beste Gelegenheit für den SCZ hatte Aerni mit einem Schuss aus 18 Metern, den der Russikon-Keeper abprallen liess — beim Nachschuss aus sieben Metern setzte Frey das Leder knapp
vorbei.

In der Halbzeit nahm das Team taktische Korrekturen vor — und nach dem Seitenwechsel zeigte der SCZ zunächst mehr Ballbesitz und deutlich verbesserte Kurzpasskombinationen. Wirklich hochkarätige Chancen sprangen daraus aber lange nicht heraus; Russikon lau­erte weiter auf Konter und zwang die Zolliker Abwehr immer wieder zu konzentrierten Aktionen. In der 65. Minute
setzte der SCZ dann auf frische Kräfte: ein Vierfachwechsel, der dem Spiel neuen Schwung geben sollte.

Zwar hätte der FC Russikon nach einem katastrophalen Rückpass in der SCZ-Abwehr fast zum 2:0 erhöht, aber es war der SCZ der in der 76. Minute zum Ausgleich kam. Nach einer Freistossflanke von Kästli landete der Ball nach einem Abpraller bei Wyss, der überlegt aus kurzer Distanz ins rechte Eck zum 1:1 traf. Als viele schon mit dem Elfmeterschiessen rechneten, entwickelte sich die Schlussphase zum Drama zugunsten der Zolliker. Zuerst rettete Jegatheeswaran in einer 1-gegen-1 Situation mirakulös, anschliessend wirbelte Dengler auf dem linken Flügel: der erste Versuch wurde noch in extremis geklärt, beim zweiten Durchbruch kam der Ball über Tonet zu Topscorer Kästli. Mit einer starken Ballmitnahme und zwei ausgetanzten Gegenspielern war Kästli plötzlich alleine vor dem Tor und vollendete mit seinem „schwächeren“ linken Fuss präzise in die rechte Ecke zum 2:1 für die Seebuben.

Russikon warf in den verbleibenden Minuten noch einmal alles nach vorn, doch die SCZ-Abwehr verteidigte leidenschaftlich. Toth hatte sogar noch die Riesenchance zum 3:1, scheiterte jedoch knapp — am Ende blieb es beim erkämpften 2:1. Der Einzug ins Achtelfinale ist erreicht.

Ein grosses Lob gebührt dem FC Russikon: Spielstil, Laufbereitschaft, Tempo und Technik liessen in vielen Phasen nicht erkennen, dass dieses Team derzeit in der 4. Liga spielt. Ein Aufstieg in die 3. Liga ist mit dieser Mannschaft eine Frage der Zeit – wir wünschen ihnen auf dem Weg dahin alles Gute! Trotzdem verdient auch der SC Zollikon Anerkennung: Charakter, Glaube an die Wende und die mentale Stärke, gerade in widrigen Bedingungen, waren ausschlaggebend für
das Weiterkommen.

Bereits am Samstag um 18:00 Uhr geht es auf dem Riet weiter — dann empfängt der SCZ den Aufstiegsfavoriten FC Volketswil. Die Mannschaft freut sich auf die Unterstützung der treuen Fans.

 

Telegramm

🗓 Donnerstag, 23. Oktober 2025
 Anpfiff: 20:15 Uhr
👥 Zuschauer: ca. 50
📍 Russikon

🔹 FC Russikon – SCZ 1:2 (1:0)
 1:0 (24’)
 1:1 (76′) Wyss
 1:2 (85′) Kästli (Tonet)

Für den SCZ im Einsatz:

Jegatheeswaran, Tonet, De Marco, A. Mäder, Hidber, Isler, Bärtschi, Lang, Aerni, Rocha, Frey

Eingewechselt:
Frick, Kästli, Wyss, Toth, Dengler

 

Nicht eingesetzt:
J. Mäder und Brassel