Die dritte Mannschaft des SCZ gewinnt gegen Stäfa mit 3:2. Zwei Tore in den letzten Minuten sind die Belohnung für einen aufopfernden Kampf.

Von Oliver Aeschimann

Hektisch waren Anreise und Anfangsphase im Zolliker Spiel gleichermassen gewesen. Einige spontane Absenzen, zu wenige Autos und ein kurzes Aufwärmen führten dazu, dass das erstmals praktizierte 4-1-2-3-System nicht sofort funktionierte und die Mannschaft schon nach neun Minuten in Rückstand lag. Doch auf dem kleinen Kunstrasen sollte die unorthodoxe Aufstellung bald Früchte tragen. Durch das immense Pressing gelang es den Zolliker Offensivspielern immer wieder die technisch überlegenen Gastgeber zu Fehlern zu zwingen. Als in der 41. Minute Mittelstürmer Marc Hofstetter den gegnerischen Innenverteidiger hartnäckig unter Druck setzte, führte dies zu einem Eigentor und der Sportclub wurde mit dem verdienten Ausgleich belohnt.

Doch postwendend und im dümmsten Augenblick kurz vor der Pause musste der SCZ einen weiteren Gegentreffer hinnehmen. Stäfa hatte einen Konterangriff souverän ausgespielt, Stellungsspiel und Zuordnung waren in der Defensive der Seebuben mangelhaft gewesen.

Wechsel und Glück

In der Pause übernahm Colin Wright den Platz von Peter Schawalder im Tor des Sportclubs. Beide Spieler zeigten sowohl als Keeper wie auch als Feldspieler eine tadellose Leistung. Doch die Seebuben benötigten kurz nach dem Seitenwechsel auch Glück um die einzige nennenswerte Offensivaktion der Stäfener im zweiten Durchgang unbeschadet zu überstehen.

Nach einem Flügellauf mit anschliessender Flanke hätte der Stürmer des Heimteams den Ball bloss noch mit dem Kopf ins leere Tor befördern müssen. Da er sich aber für einen Abschluss mit der Brust entschied, gelang es Captain Cedric Hofstetter das Leder in extremis weg zu schlagen.

Sieg erzwungen

Anschliessend setzte der Sportclub die Heimequipe konsequent unter Druck und hätte sich die nervenaufreibende Schlussphase ersparen können. Davide Giampa verzog alleine vor dem Tor nur knapp und Mittelfeldspieler Vincent O’Hora, welcher eine starke Partie ablieferte, setzte einen Freistoss ans Lattenkreuz. Als der Ball dann trotzdem im Netz vom FCS lag, wurde das Tor wegen eines angeblichen Offsides aberkannt.

Durch die Einwechslungen von Luka Demsar und Giorgio Taparelli bewies Spielertrainer Tarik Azarnait (er hatte sich selbstlos nicht aufgestellt um seinen Spielern mehr Einsatzzeit zu geben) ein goldenes Händchen: Taparelli brachte neuen Schwung auf der Aussenbahn und Luka Demsar erzielte in der 85. Minute sein erstes Tor für den Sportclub. Nach schöner Vorarbeit von Giampa, sah Andrin Eichin seinen Schuss noch auf der Torlinie abgewehrt, doch Demsar war zur Stelle und drosch das Leder humorlos in die Maschen. Beflügelt durch den Treffer drängte der SCZ auf den Sieg. Peter Schawalder fasste sich während eines schnell vorgetragenen Angriffs ans Herz und überlistete den gegnerischen Torwart mit einem herrlichen Heber aus vierzig Metern.

Rosige Aussichten

Nach der Führung verteidigten die Seebuben geschickt und liessen sich den ersten Saisonsieg nicht mehr nehmen. Die drei Punkte waren durchaus verdient, kämpferisch waren die Zolliker den Verena-Städtern zu krass überlegen gewesen. Eine solidarische Mannschaftsleistung hatte über technisch versiertere Einzelkönner triumphiert.

Die unglaublich gute Stimmung im Team, zwei Trainer die mit ganzem Herzblut dabei sind und lernwillige Spieler, welche in kurzer Zeit grosse Fortschritte erzielt haben, machen das „Drü“ zu etwas Besonderem und lassen auf eine erfolgreichere Saison als die zurückliegende hoffen.

 

Telegramm

FC Stäfa III – SC Zollikon III 2:3 (2:1).

Frohberg, 30 Zuschauer.

Tore: 9. 1:0. 41. Eigentor 1:1. 43. 2:1. 85. Demsar 2:2. 89. Schawalder 2:3.

SCZ: Schawalder; Witzig, Aeschimann, C. Hofstetter, Peralta; O’Hora; Eichin, Giampa; Hugentobler, M. Hofstetter, Wright .

Bemerkungen: 75. Lattenschuss O’Hora. 72. Tor vom SCZ wegen Offside nicht gegeben. 45. Wright ersetzt Schawalder im Tor. Keine Verwarnungen. Beim SCZ nicht eingesetzt: T. Azarnait. Beim SCZ eingewechselte Spieler: Demsar, Taparelli.