Nach der knappen Niederlage der Vorwoche gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte der 5. Liga stand dem „Drü“ am vergangenen Sonntag ein vermeintlich leichterer Gegner auf dem Riet gegenüber: doch auch gegen den FC Hakoah verlor die 3. Zolliker Mannschaft knapp.

Von Dimitri Witzig

 Der FC Hakoah befindet sich nach der Hinrunde auf dem zweitletzten Platz seiner 5.-Liga-Gruppe, weshalb sich die Zolliker Spieler am (zu) frühen Sonntagmorgen mit der Hoffnung auf ein wichtiges Erfolgserlebnis in Richtung Riet aufmachten. Doch bereits bei der Besammlung wurde die grosse Hoffnung etwas gedämpft: Bis Matchbeginn tauchten nur 14 Leute auf, da mehrere Spieler kurzfristig hatten absagen müssen. Zudem hatte sich der FC Hakoah mit neuem Trainer und einigen neuen Spielern in der Winterpause deutlich verstärkt.

Die Zielsetzung für dieses Testspiel lautete hauptsächlich, dass man den Beginn nicht wie im letzten Spiel komplett verschlafen und versuchen wollte, mehr Druck nach vorne zu entwickeln und Tore zu schiessen. Die erste Zielsetzung wurde teilweise umgesetzt, und so war es anfänglich eine ausgeglichene Partie. Dies lag aber nicht unbedingt nur daran, dass die Zolliker weniger verschlafen aus der Kabine kamen, sondern auch daran, dass der Gegner weniger Druck ausübte als die Fällander im Testspiel in der Vorwoche. Jedoch kassierte der SCZ in den ersten 20 Minuten kein frühes Gegentor, was grundsätzlich das Minimalziel darstellte.

Erste Wechsel führen zu Leistungssteigerung

Bereits nach ungefähr 25 Minuten ergriffen SCZ-Coach Fabian von Rechenberg sowie der gegnerische Trainer erste Massnahmen, um auf das dahinplätschernde Spiel einen gewissen Einfluss zu nehmen. So wurde Tarik Azarnait für den enttäuschenden Dimitri Witzig eingewechselt und Patrick Morf kam für Dario Ciurlia auf den Platz. Doch bereits nach fünf Minuten musste Dimitri Witzig für Christian da Silva wieder eingewechselt werden, da sich dieser unglücklich in einem Zweikampf verletzt hatte und für das restliche Spiel ausfiel. Wir hoffen, dass es nichts Ernstes ist und Chrigi bald wieder voll mittun kann.

Danach kam der SC Zollikon ein bisschen besser in Schwung und gelangte zu einigen gefährlichen Szenen, welche vor allem durch das hervorragende Positionsspiel von Davide Giampa auf dem rechten Flügel, die Schnelligkeit von Lukas Eichhorn im Sturm und die Übersicht von Kevin Rocha auf der „10“ initiiert wurden. Es gelang jedoch keinem von beiden Teams ein Torerfolg in der ersten Hälfte.

In der Pause wurde Reto Huber zu seinem ersten Einsatz für den SC Zollikon eingewechselt. Ihm waren die fehlende Spielpraxis und die fehlende Konsequenz deutlich anzumerken und so konnte er (noch) nicht sehr viel im Spiel nach vorne einbringen. In einem weiterhin einigermassen ausgeglichenen Spiel, in dem der Gegner über minimal mehr Spielanteile verfügte, kamen beide Teams auch zu Beginn der zweiten Hälfte zu einigen Torchancen.

Die Führung und ihre Folgen

Nach knapp 60 Minuten konnte sich Lukas Eichhorn auf Pass von Dimitri Witzig in der Mitte gekonnt durchsetzen und hämmerte den Ball aus gut 20 Metern mit seinem gewohnt unwiderstehlichen scharfen Schuss zum 1:0 unter die Latte. Durch diese Führung ging eine vermeintliche Welle der Erleichterung durch das „Drü“ und man hoffte, dass man nun erleichtert würde aufspielen können.

Leider schien die Führung den Zollikern die Konzentration zu rauben, so dass der Gegner kurz darauf nach unnötig verlorenem Zweikampf im Mittelfeld und schlechtem Stellungsspiel auf den Aussenbahnen (einmal links und einmal rechts) relativ einfach vor das Tor kam. Ohne überaus grosse Gegenwehr konnte er relativ schnell zwei Tore erzielen, bei denen leider auch der ansonsten erneut solide Vitor Soares machtlos war.

Auch wenn dem zweiten Gegentreffer vermutlich eine Abseitsposition vorausging, muss gesagt werden, dass wahrscheinlich ebenfalls falsche Abseitsentscheidungen zuvor zugunsten der Zolliker ausgefallen waren. Nach den beiden Gegentoren schienen bei den Zollikern die restliche Energie und der Mut komplett verschwunden zu sein.

Kraftlose Endphase und frühes Ende

Nach der Verletzung von Da Silva konnte der SCZ nur noch mit zwei Auswechselspielern agieren. Den Zollikern merkte man nun auch die mangelnde Kondition an, da sie sich bisher kaum gewohnt waren, mehr als 60 bis 70 Minuten zu spielen. Deshalb konnten die Zolliker leider nicht mehr auf den Rückstand reagieren.

Obwohl sie bemüht waren das Spiel noch zu drehen, kamen sie kaum mehr zu Chancen und konnten deswegen fast froh sein, dass der junge Schiedsrichter, dem man aufgrund vieler vermutlich fehlerhaften Abseitsentscheidungen leider nur eine durchschnittliche Leistung attestieren kann, bereits nach ungefähr 85 Minuten Spielzeit das Spiel beendete. Dies rief bei beiden Teams grosse Verwirrung und teilweise auch eine gewisse Belustigung hervor. Man beendete jedoch das Spiel dennoch und so musste das „Drü“ leider erneut als Verlierer vom Platz, obwohl man zwischenzeitlich in Führung gelegen war.

Fazit und Ausblick

Der Auftritt des „Drü“ war erneut ansprechend, aber erneut zu wenig konsequent. Man konnte sich nach den (teils deutlich zu kurzen) „weiten“ Abstössen oder den einfach Abstössen zu den Aussenverteidigern zu schlecht aus der eigenen Hälfte befreien und sich so nur sehr selten in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Ebenfalls verlor man nach teilweise einfachen Einwürfen zu leichtfertig den Ball wieder.

Die 3. Mannschaft hat nun die Möglichkeit, in den nächsten zwei Testspielen gegen zwei starke Gegner (1. Platz nach Hinrunde) an ihren Schwächen zu arbeiten, um dann im April zum Meisterschaftsstart gegen das zweitklassierte Wallisellen bereit zu sein. Es wartet auf jeden Fall noch einige Arbeit auf das junge Team.

Aufstellung

SCZ: Vitor Soares; Fabian Schwab, Maik “die Mauer” Panter, Cédric “Maag” Hofstetter, Dario „Grätsche“ Ciurlia; Christian da Silva, Dimitri Witzig, Andrin von Rechenberg, Kevin Rocha; Davide Giampa, Lukas Eichhorn.

Ersatz: Patrick Morf, Tarik Azarnait, Reto Huber.

Gelbe Karte: Cédric Hofstetter (Reklamieren).