Nach einem trägen Start setzt sich der SC Zollikon ungefährdet gegen ein schwaches Regensdorf durch. Sebastian Beisel und Matteo Felder treffen beim 4:0-Auswärtssieg je zwei Mal.

Von Ferry Hermida

Traf doppelt: Mittelfeld-Tank Sebastian Beisel (hier auf einem Foto im Spiel gegen Racing Club Zürich)Ungewohnt fehlerhaft startete der SC Zollikon in die Partie gegen den FC Regensdorf. Fehlzuspiele und dumme Ballverluste waren vor allem in den ersten zehn Minuten an der Tagesordnung. Guy Rämi musste daher zweimal vehement eingreifen, um sein Team im Spiel zu halten. Unkonzentriertheiten in der Defensive hatten den eher harmlosen Gegner in aussichtsreiche Abschlussposition gebracht.

Auch im Spiel nach vorne tat der SCZ sich vorerst schwer. Bei den eigenen Angriffen fehlte es häufig an Präzision und Durchschlagskraft.  Zwar ermöglichte es die gegnerische Defensive den Zollikern durch schlechtes Stellungsspiel immer wieder, Flankenläufe zu machen und in den Strafraum einzudringen, doch die darauf folgenden Hereingaben fanden entweder keine Abnehmer oder diesen fehlte der notwendige Wille im Abschluss.

Zu wenig Wucht im gegnerischen Strafraum

Gleich mehrere Male kamen die Gäste aus nächster Nähe zum Abschluss, doch die Wucht hinter den Schüssen liess zu wünschen übrig. Albert Gubler hatte die erste Möglichkeit nach einer Drehung im Strafraum. Nach der Parade des Keepers konnte der frei liegende Ball nicht ins Tor gedrückt werden. Gubler hatte nach einem Eckball erneut die Chance zur Führung, doch der Stürmer war wohl zu überrascht, als er drei Meter vor dem Tor praktisch angeschossen wurde und nur noch abzulenken brauchte.

Schon in der Vorwoche gegen den Racing Club waren die Zolliker im Abschluss zu wenig effizient.

Eine halbe Stunde plätscherte die Partie träge vor sich hin. Regensdorf hatte keine wirklichen Mittel, um ein gepflegtes Aufbauspiel aufzuziehen. Ohne Fehler der Zolliker kamen die Gastgeber gerade mal mit langen, jedoch unpräzisen Bällen in den Zolliker Strafraum, wo Rämi allerdings praktisch mühelos die Aktionen entschärfte. Der SCZ hingegen wurde in der Viertelstunde vor der Pause langsam wach. Immer, wenn das Tempo ein bisschen erhöht wurde, kam es zu gefährlichen Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Nachdem sich Verteidiger Sascha Martin über den Flügel bis an die gegnerische Grundlinie gewagt hatte, donnerte Sebastian Beisel dessen Flanke aus zehn Metern ins Netz. Nach einer ähnlichen Aktion erhöhte der Mittelfeld-Tank mit dem Pausenpfiff auf 2:0. Diesmal hatte Sandro Camichel aufgelegt.

Ungefährdete zweite Halbzeit

Die beiden Tore vor der Pause liessen die Trainer-Ansprache in der Kabine etwas weniger heftig als erwartet ausfallen. Bemängelt wurde in erster Linie die fehlende Bereitschaft, das Spiel schneller zu machen und von einer Seite auf die andere zu verlagern. Ebenso verlangte man von der Mannschaft insgesamt mehr Engagement in der zweiten Halbzeit.

Bisher stimmen die Ergebnisse: Nach zwei Spieltagen sind die Zolliker ungeschlagen.Die Gastgeber versuchten nach dem Wiederanpfiff ihrerseits, die Zolliker gleich in der eigenen Platzhälfte zu stören. Dieses Experiment schlug allerdings bald fehl. Rämi und die Zolliker Verteidiger überspielten das Pressing der Regensdorfer mit halblangen Bällen. Und kamen diese Bälle mal nicht bei den eigenen Mitspielern an, so ermöglichten die gegnerischen Verteidiger mit technischen Mängeln den Zollikern immer wieder hochkarätige Chancen. Camichel luchste seinem Gegenspieler an der Mittellinie den Ball ab und setzte sofort Albert Gubler ein. Dieser leitete wiederum auf Andrea Schärer weiter, der bei seinem Lauf aufs gegnerische Tor ziemlich tölpelhaft durch ein Foul an der Strafraumgrenze gestoppt wurde.

Schiedsrichter Hartmann entschied auf Elfmeter und Matteo Felder legte sich den Ball zurecht. Sein Schuss wurde allerdings vom Torwart pariert, doch glücklicherweise liess der Schiedsrichter den Mittelfeldspieler zu einem zweiten Versuch antreten. Spieler des Heimteams hatten den Strafraum zu früh betreten. Mit dem anschliessenden Treffer war die Partie definitiv gelaufen. Die Gastgeber resignierten und fielen fortan vor allem durch harte Aktionen auf. Schärer und Camichel wurden gleich mehrmals unsanft von den Beinen geholt.

«Heute waren wir ein bisschen faul»

Federico Bühlmann setzte einen Schuss an die Latte, und die beiden Zolliker Aussenverteidiger fanden immer wieder Zeit, sich in den Angriff mit einzuschalten. So verpasste Christian Stengele nach seinem Flügellauf das Tor nur knapp. Im Schongang verwalteten die Zolliker schliesslich den Ball und das Resultat. Mit sporadischem Pressing auf die ballführenden Verteidiger kam man zudem ohne grossen Aufwand noch zu weiteren Torchancen. Der eingewechselte Renato Lionzo schnappte sich zwei Minuten vor Schluss das Leder und marschierte in den gegnerischen Strafraum, umspielte mehrere Gegner und legte dann auf den nachgerückten Felder auf. Dieser liess den Torwart mit einer Körpertäuschung ins Leere hechten und führte den Ball zum Schlusspunkt ins Tor.

Der SCZ-Captain war nach dem Spiel kritisch mit der Leistung seines Teams: „Heute waren wir ein bisschen faul.“ Auch die restlichen Teammitglieder pflichteten bei, dass man nicht hundert Prozent abgerufen hatte. An diesem Tag reichte die Leistung gegen ein eher schwaches Regensdorf. Am kommenden Sonntag ist der SCZ aber angehalten, sich zu steigern. Mit dem FC Egg kommt nämlich ein Gegner aufs Riet, der es den Zollikern in den vergangenen Jahren nicht allzu einfach gemacht hat.

 

Telegramm

FC Regensdorf 2 – SC Zollikon 0:4 (0:2).

Sportanlage Wisacher, 50 Zuschauer. SR: Hartmann.

Tore: 38. Beisel 0:1. 45. Beisel 0:2. 52. M. Felder (Foulpenalty) 0:3. 88. M. Felder 0:4.

SCZ: G. Rämi; Martin, T. Hermida, Girod, Stengele; Beisel (66. Oechslin), F. Bühlmann, M. Felder; Camichel, Gubler (55. M. Schärer), A. Schärer (73. Lionzo).

Bemerkungen: 50. Lattenschuss F. Bühlmann. Gelbe Karten gegen F. Bühlmann (Foul) und Oechslin (Reklamieren). SCZ ohne Azarnait, C. Bühlmann, A. Felder, Hugentobler, Winkler (alle verletzt), F. Hermida (krank), Oettli (2. Mannschaft), sowie Burger, Dugandzic und Y. Rämi (alle abwesend). Beim SCZ nicht eingesetzt: Ersatzgoalie Eichin.