Nach vier Jahren an der Spitze des Zolliker Fanionteams hört Trainer Alain Merkli Ende Juni auf. Er wolle mehr Zeit für seine Familie haben, sagt der 36-Jährige. Mit der Entwicklung des SCZ in den letzten Jahren ist er zufrieden – und traut seinen Spielern in Zukunft noch weitaus mehr zu.

Im Sommer 2010 übernahm Alain Merkli die 1. Mannschaft des Sportclubs Zollikon und führte sie in seiner ersten Saison zusammen mit Co-Trainer Nicolas Fürer gleich zum Aufstieg. Erstmals nach 18 Jahren Absenz trug der SCZ im August 2011 wieder ein Spiel in der 3. Liga aus – und gewann gegen den SV Höngg gleich mit 7:0. Erfolgreich ging es weiter: Ende Saison klassierte sich das Team auf dem für einen Aufsteiger hervorragenden dritten Tabellenrang.

Auch ohne Fürer, der in die Nachwuchsabteilung des FC Zürich wechselte, blieben Merkli, sein neuer Co-Trainer Werner Kienle und die Equipe auf der Erfolgsspur. In der Saison 2012/13 verpassten sie den Aufstieg in die 2. Liga nur ganz knapp. Nach guten Leistungen in der Vorrunde befindet sich die Mannschaft nun seit einigen Wochen in einem Formtief, auch wenn sie am vergangenen Sonntag gegen den FC Unterstrass 4:3 zu gewinnen vermochte. Dieses aber ist nicht der Grund, weshalb Merkli das Traineramt in einem Monat abgibt. Der Rücktritt nämlich steht schon länger fest und wurde der Mannschaft und dem Vorstand bereits Ende März kommuniziert.

Der zweifache Vater Merkli will mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. „Sie tritt an dieser Stelle meines Lebens in den Vordergrund“, sagt er. Die Belastung als Trainer sei zunehmend schwieriger zu bewältigen gewesen, zumal er nebenher ja als Leiter eines Architekturbüros stark ausgelastet sei.

«Ich traue den Spielern den Aufstieg in die 2. Liga absolut zu»

Mit dem in den vergangenen vier Jahren Erreichten ist Merkli zufrieden. „Als Nicolas Fürer und ich das Traineramt übernahmen, erarbeiteten wir einen Drei-Jahres-Plan“, erinnert er sich. „Wir wollten in die 3. Liga aufsteigen und uns in der oberen Spielklasse etablieren.“ Dieser Plan sei erfolgreich umgesetzt, weshalb nun eine neue Zielsetzung verfolgt werden müsse: der Aufstieg in die 2. Liga. Für dieses Unterfangen aber fehle ihm die Zeit, weshalb er das Team nun in neue Hände legen wolle.

Fussballerisch habe die Mannschaft in den vergangenen vier Jahren grosse Fortschritte erzielt, sagt Merkli. „Ich traue den Spielern absolut zu, den Aufstieg in die regionale 2. Liga zu schaffen und dort auch zu bestehen.“ Emotional falle ihm der Abschied schwer. „Wir haben alle in dieser Zeit viele gemeinsame Schritte gemacht. Die Menschen und das mit ihnen Erlebte werden mich stets begleiten und glücklich stimmen.“

Mit Merkli hat auch Co-Trainer Werner Kienle seinen Rücktritt per Saisonende angekündigt. Wer neuer Trainer wird, steht noch nicht fest. (dbü)